Doña Oxford
Doña Oxford
Zwickau – „The Boogie Woogie-Woman kommt!“ hieß es vergangenen Dienstag in Lichtentanne. Und sie kam und begeisterte im sich auch noch während ihres Konzerts stetig füllenden Saal des St. Barbara - Doña Oxford. Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Rhythm and Blues, Rock’n’Roll und Soul, ihrem kraftvollen Engagement an den Tasten als auch ihrer außergewöhnlichen, gefühlvollen und leidenschaftlichen Stimme brachte die auch als „Goddess of Soul & Boogie Woogie" oder „Queen of the Keyboard“ Bezeichnete das Publikum zum Kochen.
Doña Oxford - nicht im Mississippi-Delta, aber außerhalb eines Krankenhauses an der Ritzy Upper West Side von New York auf einem Parkplatz auf dem Rücksitz eines alten Chevrolet geboren, bekam mit Fünf ein Ein-Oktave-Spielzeug-Klavier geschenkt. Das inspirierte sie derart, richtig Klavier spielen zu lernen, dass die heute 50-Jährige bereits mit sechszehn ihr erstes Konzerte gab und wenig später mit Arthur Neilson ihre erste Band gründete - Oxford Blues. Danach stand sie als Keyboarderin mit Musikergrößen wie Keith Richards, Van Morrison, Roger Daltrey, Ginger Baker und mit ihrem Vorbild Johnnie Johnson im Studio oder auf der Bühne.
Auf der Bühne im St. Barbara geht´s sofort „in die Vollen“, präsentiert die Frontfrau (sie steht mit ihrem E-Piano mittig vor ihren zwei auch Backgroundchor gebenden Gitarristen, dem Bassisten und dem Drummer) einen Querschnitt ihrer vier veröffentlichten Alben. Ob gefühlvoll leise bis kräftig laut aber stets klar singend, die 88 Tasten ihres Instruments am liebsten noch um einige erweiternd. Sie singt von Respekt, dem hastigen Alltag, natürlich von der Liebe und schmettert zum Ende des ersten Teils einen Boogie Woogie, für den dann doch das wesentlich mehr Zustimmung verdient habende Konzert zu wenig Platz lässt, um den dazu nötigen Schwung austanzen zu können. Nach der Pause gibt´s auch einen Gospel und etwas Blues zu hören. Bei allem überzeugt auch ihre angesagte, junge britische Band, von denen jeder ebenfalls seine Soli erhält, Doña aber final stets den i-Punkt setzt. Dass sie auch jammen kann, beweist sie „The River“ wo sie u.a. Teile von Satisfaction, Smoke on the water, You really come in und Seven Nation Army einschmuggelt. Am Ende heißt´s Don´t go – aber sie wird wieder kommen und wieder einen mitreißenden Konzertabend bieten. uhe
Text: Udo Hentschel Fotos: Michael lebek, Udo Hentschel
https://soundcloud.com/doenutz37/step-up